Duane Eddy

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Duane Eddy (2018)

Duane Eddy (* 26. April 1938 in Corning, New York; † 30. April 2024 in Franklin, Tennessee[1]) war ein US-amerikanischer Rock- und Pop-Gitarrist. Insbesondere in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren entwickelten sich viele seiner Instrumentallieder wie Rebel-’Rouser oder Peter Gunn. Sein charakteristischer „Twang“-Gitarrenklang war über seine eigenen Hits hinaus stilprägend für das E-Gitarrenspiel und den Rock ’n’ Roll.[2][3]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Duane Eddy wurde 1938 in Corning im US-Staat New York geboren und begann im Alter von fünf Jahren, wie sein Vorbild Gene Autry, Gitarre zu spielen. Im Jahr 1951 siedelte er mit seiner Familie nach Arizona um.

Mit 25 Jahren heiratete er im Jahr 1963 Mirriam Johnson, eine Country-Sängerin mit dem Künstlernamen Jessi Colter.[4] In ihrer nur sechsjährigen Ehe arbeiteten sie auch auf künstlerischem Gebiet zusammen und veröffentlichten im Jahr 1967 die gemeinsame Single Guitar on My Mind. Nach ihrer Scheidung heiratete Jessi Colter im folgenden Jahr den Country-Sänger Waylon Jennings, während Duane Eddy seine zweite Frau, Deed, heiratete, mit der er in Memphis, Tennessee, zusammenlebte.

Im April 2024 starb er im Alter von 86 Jahren in Tennessee an einer Krebserkrankung. Er hinterließ seine Ehefrau Deed, vier Kinder sowie diverse Enkel und Urenkel.[5]

Werk und Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Ende der 1950er-Jahre war Duane Eddy für seine Instrumentalmusik auf der E-Gitarre bekannt, mit der er für einige Jahre regelmäßig in den US-amerikanischen und europäischen Charts vertreten war. Eddys Markenzeichen war sein als „Twang“ bezeichneter Gitarrenklang. Eines seiner bekanntesten Stücke ist eine Version des Stücks Peter Gunn des Komponisten Henry Mancini, für die er 1987 einen Grammy Award erhielt.[6] Duane Eddy wurde 1994 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen[7] und 2008 in die Musicians Hall of Fame. Zu Duane Eddys berühmtesten Instrumental-Titeln gehören neben Peter Gunn (1959) vor allem Rebel-’Rouser (1958), Forty Miles of Bad Road (1959), A Londonderry Air (1961), Dance with the Guitar Man (1962) und Boss Guitar (1962). Sein zeitweiliger Produzent und häufiger Ko-Autor an den Titeln war Lee Hazlewood.

Die 1960er-Jahre waren mit etwa 20 veröffentlichten Alben Eddys produktivste Schaffensperiode; allein 1965 erschienen sechs Langspielplatten unter seinem Namen. Duane Eddy konnte in den USA trotz mehrerer Goldener Schallplatten – die erste davon bereits 1958[8] – nie einen Nr.-1-Hit erzielen. Die höchste Chartposition eines seiner Stücke in den Vereinigten Staaten erlangte im Jahr 1960 der Titel Because They’re Young mit Platz vier. Im Laufe der 1950er- und 1960er-Jahre erreichten fünfzehn von Eddys Singles die Top 40 der US-Billboard-Charts.[7] Nach der British Invasion Mitte der 1960er-Jahre war Eddy kaum noch in den Charts vertreten.

In den 1980er-Jahren nahm Eddy mit der britischen Band The Art of Noise den Song Peter Gunn in einer modernisierten Version auf, wofür sie 1987 einen Grammy Award in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance erhielten. Danach arbeite Eddy noch bei zwei weiteren Liedern mit Art of Noise zusammen, die ihn jeweils nach längerer Zeit wieder in die Charts brachten. 1994 erfolgte seine Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame. Im Jahr 2004 bekam er den Guitar Player Magazine Legend Award – eine Auszeichnung, die zuvor erst einmal verliehen worden war. Insgesamt wurden von Eddys Aufnahmen weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft – damit ist er der erfolgreichste Rock ‘n’ Roll-Instrumentalmusiker aller Zeiten.[7] Seine letzten Konzerte spielte er im Jahr 2018.[9]

Gitarrenklang als Markenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Duane Eddy (2018)

Eddy erzeugte den typischen Duane-Eddy-Twang, indem er die Leitmelodie auf den Bass-Saiten seiner E-Gitarre spielte und mit einer Kombination aus den Klangeffekten Tremolo, Echo und Hall arbeitete, die seinem Gitarrenspiel einen tiefen erdigen Klang verliehen. Ebenso wurde der Gitarrenklang auf Eddys Aufnahmen durch die Wahl seines Instruments beeinflusst. Zu Beginn seiner Laufbahn spielte Eddy zunächst eine Gibson Les Paul. Später wechselte er zum Modell Gretsch Chet Atkins, sattelte jedoch bereits 1962 auf ein nach seinen Vorgaben entwickeltes Sondermodell der Firma Guild um, die Duane Eddy DE-500.[10] Das Gretsch- und das Guild-Modell sind Gitarren mit Hohlkorpus und mit für Eddys typischen Klang unverzichtbarer Bigsby-Vibratoeinheit.[11]

Duane Eddys Gitarrenspiel gilt als einflussreich, so lässt sich laut BBC beispielsweise in einzelnen Hits von The Beatles (Day Tripper), Bruce Springsteen (Born To Run) oder Blondie (Atomic) die Verwendung des Twangs erkennen.[12] Der Rolling Stone listete 2015 Eddy auf Rang 64 der 100 größten Gitarristen aller Zeiten.[13]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[14]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1958 Have ‘Twangy’ Guitar Will Travel UK6
(3 Wo.)UK
US5
(82 Wo.)US
1959 Especially for You UK6
(8 Wo.)UK
US27
(17 Wo.)US
The “Twangs” the “Thang” UK2
(25 Wo.)UK
US18
(13 Wo.)US
1960 Songs of Our Heritage UK13
(5 Wo.)UK
$1,000,000.00 Worth of Twang UK5
(20 Wo.)UK
US11
(21 Wo.)US
1961 Girls! Girls! Girls! US93
(15 Wo.)US
1962 Twistin’ and Twangin’ UK8
(12 Wo.)UK
US82
(13 Wo.)US
Twangy Guitar – Silky Strings UK13
(11 Wo.)UK
US72
(6 Wo.)US
1963 Dance with the Guitar Man UK14
(4 Wo.)UK
US47
(17 Wo.)US
“Twangin’” Up a Storm! US93
(8 Wo.)US
1964 Lonely Guitar US144
(2 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1962: Twistin’ with Duane Eddy
  • 1962: $1,000,000.00 Worth of Twang, Volume II
  • 1963: Surfin’
  • 1963: Duane Eddy & The Rebels – In Person
  • 1963: “Twang” a Country Song
  • 1964: 16 Greatest Hits
  • 1965: Water Skiing
  • 1965: Twangin’ the Golden Hits
  • 1965: Twangsville
  • 1965: The Best of Duane Eddy
  • 1965: Duane a Go Go Go
  • 1965: Duane Eddy Does Bob Dylan
  • 1966: The Biggest Twang of All
  • 1967: The Roaring Twangies
  • 1967: Tokyo Hits (nur in Japan)
  • 1975: The Vintage Years
  • 1978: Pure Gold
  • 1978: Twenty Terrific Twangies
  • 1987: Duane Eddy
  • 1991: Twangy Peaks
  • 1993: Twang Thang: The Duane Eddy Anthology
  • 1996: Ghostrider
  • 2011: Road Trip
  • 2013: Complete UK Hits: 1958–62
  • 2016: Playlist – The Best of Duane Eddy

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[14]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1958 Moovin’ N’ Groovin’
US72
(3 Wo.)US
Rebel-’Rouser
Have ‘Twangy’ Guitar Will Travel
UK19
(10 Wo.)UK
US6
(8 Wo.)US
Ramrod
Have ‘Twangy’ Guitar Will Travel
US27
(8 Wo.)US
Cannonball
Have ‘Twangy’ Guitar Will Travel
UK22
(4 Wo.)UK
US15
(12 Wo.)US
1959 The Lonely One
Have ‘Twangy’ Guitar Will Travel
US23
(13 Wo.)US
Peter Gunn
Especially for You
UK6
(11 Wo.)UK
US27
(9 Wo.)US
Charteinstieg in USA erst 1960
Yep!
Especially for You
US30
(9 Wo.)US
Forty Miles of Bad Road
$1,000,000 Worth of Twang
UK11
(9 Wo.)UK
US9
(15 Wo.)US
The Quiet Three
$1,000,000 Worth of Twang
US46
(8 Wo.)US
Some Kind-A Earthquake
$1,000,000 Worth of Twang
UK12
(5 Wo.)UK
US37
(8 Wo.)US
First Love, First Tears
$1,000,000 Worth of Twang
US59
(9 Wo.)US
1960 Bonnie Came Back
$1,000,000 Worth of Twang
UK12
(11 Wo.)UK
US26
(9 Wo.)US
Shazam!
Duane Eddy’s 16 Greatest Hits
UK4
(13 Wo.)UK
US45
(7 Wo.)US
Because They’re Young
$1,000,000 Worth of Twang
UK2
(18 Wo.)UK
US4
(15 Wo.)US
Kommotion
$1,000,000 Worth of Twang
UK13
(10 Wo.)UK
US78
(6 Wo.)US
1961 Pepe
$1,000,000 Worth of Twang, Volume II
DE3
(8 Wo.)DE
UK2
(14 Wo.)UK
US18
(12 Wo.)US
Theme from Dixie
$1,000,000 Worth of Twang, Volume II
UK7
(10 Wo.)UK
US39
(7 Wo.)US
Ring of Fire
UK17
(10 Wo.)UK
US84
(3 Wo.)US
Drivin’ Home
$1,000,000 Worth of Twang, Volume II
UK30
(4 Wo.)UK
US87
(2 Wo.)US
My Blue Heaven
The "Twangs" the "Thang"
US50
(5 Wo.)US
Caravan
UK42
(3 Wo.)UK
1962 Deep in the Heart of Texas
The Best of Duane Eddy
UK19
(8 Wo.)UK
US78
(5 Wo.)US
The Ballad of Paladin
The Best of Duane Eddy
UK10
(10 Wo.)UK
US33
(9 Wo.)US
(Dance With The) Guitar Man
Dance with the Guitar Man
UK4
(16 Wo.)UK
US12
(16 Wo.)US
1963 Boss Guitar
The Best of Duane Eddy
UK27
(8 Wo.)UK
US28
(9 Wo.)US
Lonely Boy, Lonely Guitar
The Best of Duane Eddy
UK35
(4 Wo.)UK
US82
(5 Wo.)US
Your Baby’s Gone Surfin
The Best of Duane Eddy
UK49
(1 Wo.)UK
US93
(2 Wo.)US
1964 The Son of Rebel Rouser
US97
(2 Wo.)US
1975 Play Me Like You Play Your Guitar
UK9
(9 Wo.)UK

Weitere Singles

  • 1955: I Want Some Lovin’
  • 1961: Gidget Goes Hawaiian
  • 1962: The Avenger
  • 1962: The Battle
  • 1962: Runaway Pony
  • 1962: Moanin’ ’N’ Twistin’
  • 1964: Guitar Child
  • 1964: Water Skiing
  • 1964: Guitar Star
  • 1965: Moon Shot
  • 1965: Trash
  • 1965: Don’t Think Twice, It’s Alright
  • 1966: El Rancho Grande
  • 1966: Daydream
  • 1967: Roarin’
  • 1967: Guitar on My Mind
  • 1968: There Is a Mountain
  • 1968: The Satin Hours
  • 1969: Break My Mind
  • 1970: Freight Train
  • 1970: Something
  • 1972: Renegade
  • 1975: The Man With The Gold Guitar
  • 1975: Love Confusion
  • 1976: You Are My Sunshine
  • 1987: Spies

Gastbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[14]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1986 Peter Gunn
DE17
(12 Wo.)DE
AT10
(16 Wo.)AT
CH17
(8 Wo.)CH
UK8
(10 Wo.)UK
US50
(11 Wo.)US
Kiss
UK5
(7 Wo.)UK
Yebo
UK63
(3 Wo.)UK
mit The Art of Noise und Mahlatini

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: Massaker im Morgengrauen (A Thunder of Drums)
  • 1961–1962: Have Gun – Will Travel (Fernsehserie, 2 Folgen)
  • 1962: Das zerrissene Lasso (The Wild Westerners)
  • 1968: Die grausamen Sieben (The Savage Seven)
  • 1968: Kona Coast
  • 1973: Sing a Country Song

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stromgitarren; Sonderheft der Zeitschrift Gitarre & Bass zur Geschichte der E-Gitarre. MM-Musik-Media-Verlag, Ulm 2004. ISSN 0934-7674
  • Barry Graves/Siegfried Schmidt-Joos: Das neue Rock-Lexikon. Vollständig überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. rororo Handbuch 6320, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1990. ISBN 3-499-16321-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Remembering ‘Rebel Rouser’ rock icon Duane Eddy, dead at 86. In: azcentral.com. 1. Mai 2024, abgerufen am 1. Mai 2024 (englisch).
  2. Duane Eddy: Erfinder des „Twang“ stirbt mit 86 Jahren. 2. Mai 2024, abgerufen am 2. Mai 2024.
  3. von Redaktion: „King of Twang“ Duane Eddy ist tot. 2. Mai 2024, abgerufen am 2. Mai 2024 (deutsch).
  4. Jessi Colter Homepage|
  5. Remembering ‘Rebel Rouser’ rock icon Duane Eddy, dead at 86. In: azcentral.com. 1. Mai 2024, abgerufen am 1. Mai 2024 (englisch).
  6. Duane Eddy ist tot: Gitarrist von »Peter Gunn«, »Pepe« war der »King of Twang«. In: Der Spiegel. 2. Mai 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  7. a b c Rock and Roll Hall of Fame: Duane Eddy
  8. Das neue Rocklexikon, Bd. 1, S. 253 f.
  9. Duane Eddy. In: concertarchives.org. Abgerufen am 2. Mai 2024.
  10. George Gruhn, Walter Carter: Elektrische Gitarren & Bässe, S. 235. PPV Verlag, Bergkirchen 1999. ISBN 3-932275-04-7
  11. Stromgitarren, S. 140 f.: „Masters of Twang and Hillbilly“. Testbericht über das Modell „Guild Duane Eddy“.
  12. 'King of Twang' guitarist Duane Eddy dies at 86. 2. Mai 2024 (bbc.com [abgerufen am 2. Mai 2024]).
  13. 100 Greatest Guitarists of All Time. Rolling Stone, 18. Dezember 2015, archiviert vom Original am 24. November 2017; abgerufen am 2. Mai 2024 (englisch).
  14. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US US (vor 17. August 1963)